Nadines Kampf von „unten“ nach „oben“ führt ins Herz des globalen Finanzkapitals, in dem es keinen anderen Ausweg gibt als den kollektiven Kampf um Würde, Autonomie und Freiheit als Frau und Sexarbeiterin. In ihrem Memoir »Kohle« verwebt Martyra Peng Momentaufnahmen der existenziellen Suche nach Zugehörigkeit, Rechtsbruch als Reaktion auf die menschliche Gleichgültigkeit und dem Ringen mit der eigenen Verlorenheit zu einem suggestiven Bewusstseinsstrom.
Martyra Peng ist eine der vielseitigsten Autorinnen der Gegenwartsliteratur. Ihr Werk unter wechselnden Pseudonymen besteht aus Reiseliteratur, 400 Kolumnen, zahlreichen Reportagen, einem viel beachteten politischen Sachbuch, Blogs, Gedichten, Fotografie und digitaler Kunst. Ihr Blog „Nuttenrepublik“ war Namensgeber für das gefeierte Theaterstück „Lulu – die Nuttenrepublik“ von Volker Lösch an der Berliner Schaubühne. Auch ihr offener Brief an die Bundesregierung „J’accuse“ fand Eingang in den Roman „Im Stein“ von Clemens Meyer.
Bis zum 1. Corona Lockdown war sie meist im Ausland unterwegs, um Distanz zu Deutschland zu schaffen. Zuletzt erschien das Sachbuch „Sexwork 3.0 – und wie wir Zwangsprostitution verhindern“. Ihr Debut-Roman „Kohle“ ist die Welt eines konsequenten Aufstiegskampfes in einem kapitalistischen Umfeld, wo die rebellische Außenseiterin Nadine als dysfunktional aussortiert wird, als sie an den existenziellen Grundfesten eines kaputten Systems rüttelt.